Ernährungsberatung für Kinder erklärt
Ernährungsberatung für Kinder mit einer Allergie erklärt
Der Bär hat eine Allergie auf Honig!
Johanna hatte einen Termin bei ihrer Kinderärztin. Sie nahm ihren Kuschelbären mit, denn der hustete seit dem Familienurlaub nach dem Frühstück. Der Husten ging nicht weg.
Die Ärztin untersuchte den Bären. Sie hörte seine Lunge ab, entnahm ihm ein kleines bisschen Blut, guckte die Zunge an und zählte die Herzschläge. Die Ärztin stellte eine Allergie fest.
Der Bär sollte keinen Honig essen, aber den liebte er über alles. Johanna und der Kuschelbär waren sehr traurig, denn wie sollten sie das nun mit dem Frühstück und den Süßigkeiten machen?
Da wusste die Kinderärztin Rat. Sie verschrieb dem Kuschelbären eine Ernährungsberatung und gab Johanna Hinweise, wie sie eine zertifizierte Ernährungsfachkraft finden könne. Die Ärztin erklärte, dass solche Experten von den Krankenversicherungen anerkannt sind und der Kuschelbär dort Adressen erhalten könne.
Johanna kümmerte sich um einen Termin. Als es so weit war, hatten beide etwas Angst. Sie sorgten sich, denn vielleicht blieben gar keine Süßigkeiten übrig? Für den Kuschelbären wäre das undenkbar.
Die Ernährungsfachkraft schaute sich die Blutergebnisse und den Bericht der Kinderärztin an. Sie stellte dem Bären einige Fragen, denn sie wollte ganz genau wissen, was der Bär isst. Johanna hatte das Glas Honig mitgenommen. Die Ernährungsfachkraft las sich das Etikett auf dem Glas durch und riet dem Bären, diesen Honig tatsächlich nicht mehr zu essen.
Der Bär fragte nach einer Alternative, denn er wollte zum Frühstück gerne etwas Süßes auf seinem Vollkornbrötchen essen.
Der Ernährungsfachkraft war aufgefallen, dass der Honig ausschließlich aus den Pollen von Orangenbäumen bestand. Johannas Eltern hatten den Honig im Urlaub in Italien gekauft. Eine Spezialität. Der Bluttest des Bären zeigte eine Allergie auf Zitrusfrüchte an. Orangenbäume wachsen nicht in Johannas Heimat. Deshalb sagte die Ernährungsfachkraft, der Kuschelbär könne jeden Honig essen, der regional produziert wurde. Idealerweise vom Imker im Dorf, weil der nur seinen eigenen Honig verwende. Sie sollte jedoch darauf achten, dass der Imker und dessen Nachbarn keine Zitrusbäume im Wintergarten kultivieren.
Der Kuschelbär konnte also unverändert seinen geliebten Honig zum Frühstück essen. Er liebte auch Tannenhonig, Waldhonig, Akazienhonig, Rapshonig, Sommerblütenhonig. Diese eine Sorte wegzulassen, war überhaupt kein Problem für ihn. Und die zitronigen Obstsorten konnte er gut durch Beeren, heimisches Obst und Bananen ersetzen. Orangen und Zitronen mögen Bären nicht.
Johanna und ihr Kuschelbär waren erleichtert, denn mit dem Rat konnten sie eine gute Auswahl treffen. Damit hatte die Ernährungsberatung zu keiner Einschränkung geführt, eher das Gegenteil war passiert. Das Frühstück war gerettet, es gab genug anderen Honig, der geeignet war.
Der Husten verschwand schon am nächsten Tag. Johanna las sich von jetzt an die Etiketten auf den Honiggläsern zu Hause aufmerksam durch und neuen Honig würde sie beim Imker kaufen.
Dem Kuschelbären ging es wieder gut. Sie konnten endlich wieder kuscheln.
Wichtiger Hinweis
Diese Geschichte soll Kindern den Ablauf von einer Ernährungsberatung bei einer Allergie veranschaulichen. Es dient der persönlichen Information und darf nicht ohne Erlaubnis vervielfältigt, gespeichert, verarbeitet oder weitergegeben werden.
Ursula Lukas